Einfache Abluftanlage gegen Aerosole

Frank Helleis, Gruppenleiter Instrumentenentwicklung und Elektronik am Mainzer Max-Planck-Institut hat eine einfache Abluftanlage konstruiert. Sie wurde mit Materialien aus dem Baumarkt im Wert von etwa 200 Euro umgesetzt. Er hat sie nachher gründlich daraufhin getestet, ob sie Aerosole reduziert.

Die Anlage basiert auf dem Prinzip, dass die warme Luft, die jeder Mensch produziert, nach oben steigt. Richtet man diesen Luftstrom nach draußen, nimmt er Aerosolpartikel und mögliche Coronaviren mit sich. Über jedem Tisch endet dabei ein Rohr unter der Zimmerdecke. Alle Rohre führen in ein zentrales Rohr, das wiederum durch ein gekipptes Fenster nach draußen führt. Ein Ventilator am Ende des Rohrs sorgt dafür, dass die Luft aktiv nach außen transportiert wird.

„Unsere Messungen haben gezeigt, dass das Abluftsystem mit den Hauben über 90 Prozent der Aerosole kontinuierlich entfernt“, sagt Helleis. Dies haben Messungen mit Aerosolspektrometern und künstlich erzeugten Aerosolen nachgewiesen.

Was bedeutet es für die Ansteckungsrate von Schülern und Lehrern, wenn 90% der Aerosole abgesaugt werden? Es ist jedenfalls zu erwarten, dass die Ansteckungsrate an Schulen drastisch sinkt. Damit würde normaler Präsenzunterricht wieder praktikabel.

Ein willkommener Nebeneffekt: Solch ein System sorgt auch für den Abtranzport von CO2 aus der Raumluft und steigert damit die Konzentration der Schüler.

Selbstverständlich gilt dieses Prinzip auch für Wohnzimmer, Läden, Restaurants, Büros etc.

Worauf warten wir also noch? Belüften wir die Räume, in denen wir anderen nahe kommen:

  • Bauanleitung von Herrn Helleis (zu anspruchsvoll für den normalen Menschen): mpic.de/4782901/doku_lueftung_mpic_10112020.pdf
  • Ein professionelleres System für Räume ab 40m² gibt es bei aerovac.de/das-projekt/ ab € 700.
  • Dezentrale Lüftungsanlagen für kleinere Räume gibt es z.B. bei selfio.de/lueftung/dezentrale-lueftungsanlagen/?p=1 schon ab € 300 (20 – 50 m³/h).
  • Und bei lueftungsland.de gibt es dezentrale Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung schon ab € 150 (30 – 45 m³/h)!
  • Einen Ruck Etamaster Rohrventilator 275m³/h – Ø 125 mm gibt es schon ab etwa € 50.

Die Anlagen geben jeweils ihre Leistung in l/min oder m³/h an. Eine Person veratmet etwa 1m³ Luft pro Stunde, durch Vermischung verbraucht eine Person allerdings wesentlich mehr Luft. Die oben angegebenen Systeme sind jeweils auf eine bestimmte Zahl von Personen ausgelegt, aber anhand der Leistungen wird klar: diese Anlagen können uns von Aerosolen schützen!

Fazit: Die Auswahl an Systemen ist weit entfernt von einem Corona-TÜV. Aber ihre Wirksamkeit wurde eindrucksvoll vom MPI Mainz belegt und steht dank der großen Luftvolumina, die entlüftet werden, außer Frage.

Rüsten wir uns also aus und ermöglichen wieder geöffnete Schulen, Läden, Restaurants etc!

Und hier können wir nachlesen, wie wir mit geschickten Tests die Wirkung der Abluftanlagen potenzieren und das Virus in die Knie zwingen können!

Wie errechnet das RKI die Reproduktionszahl?

Die Reproduktionszahl gibt an, wie viele Menschen eine bereits erkrankte Person im Durchschnitt infiziert.

Nun, fast ein halbes Jahr nach Beginn der Corona-Krise, kennen wir noch nicht einmal die Größenordnung des wahren Anteils der Infizierten an der Bevölkerung. Wie in einem anderen Blog gezeigt, sind die vom RKI veröffentlichen Corona-Fallzahlen in Deutschland aus der Luft gegriffen.

Das RKI lässt sich trotzdem dazu hinreißen, aus diesen Fallzahlen die Reproduktionszahl zu schätzen: Die Reproduktionszahl des RKI errechnet sich laut der Datei “Nowcasting Zahlen.xlsx” für einen bestimmten Tag aus der geglätteten und neu datierten Kurve der Fallzahlen für diesen Tag geteilt durch den Wert vier Tage zuvor. 

Nehmen wir an, die Fallzahlen verdoppeln sich inerhalb der vier Tage. Dann müsste also jeder Infizierte zwei weitere angesteckt haben, ehe er selbst immun und harmlos wird. Nun würde R berechnet, indem der Durchschnitt (Neuinfektionen) der letzte sieben Tage gebildet wird. Dieser Wert wird geteilt durch den entsprechenden Durchschnittswert vier Tage zuvor. Nehmen die Fallzahlen also zu, ist R über 1, nehmen sie ab, ist R kleiner als 1.

Dieses Vorgehen folgt durchaus international anerkannten Praktiken. Da die grundlegenden Fallzahlen aber einer Prüfung nicht standhalten, kann die durch weitere Manipulationen errechnete Zahl R erst recht nicht überzeugen.

Blaue Balken: Geglättete und neudatierte Fallzahlen. Rote Balken: Daraus errechnete tägliche Reproduktionszahlen.

Dass die Reproduktionszahl eine Farce ist, zeigt sich schon, wenn man ihre Kurve mit der Geschichte des Lockdown vergleicht: Die Absage von Großveranstaltungen ist das einzige Ereignis, dass sich auf dem Graph oben mit einer Änderung von R in Verbindung bringen lässt. Sowohl die Kontaktsperre als auch ihre Lockerung hat keinerlei Effekt – bei derart drastischen Maßnahmen völlig undenkbar.

Die Kontaktsperre wurde aufgrund der vom RKI veröffentlichten Reproduktionszahl verhängt – und hatte dann keinen Einfluß darauf. Dieser Befund hat für eine seltsame Stille unter den verantwortlichen Wissenschaftlern gesorgt.

Wir fordern Sie daher auf: Bitte boykottieren Sie die Reproduktionszahl des RKI!

Lasst uns dem RKI die faire Chance geben, auf der Basis systematischer Tests exakte Zahlen zu produzieren!